»Und so blieb man eben für immer«
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Gastarbeiter:innen und ihre Kinder
Jehona Kicaj / Carl Philipp Roth (Hg.)
3. Auflage
112 Seiten, Broschur mit Fadenheftung, ISBN 978-3-949048-34-0
»Das hier sind Geschichten, denen wir jede Minute auf der Straße begegnen. Geschichten, die lange unter einem Schweigen geatmet haben. Diese Sammlung entlastet den Brustkorb des Mitfühlens.«
— Dinçer Güçyeter
»UND SO BLIEB MAN EBEN FÜR IMMER«
GASTARBEITER:INNEN UND IHRE KINDER
Hrsg. v. Jehona Kicaj und Carl Philipp Roth
Mit Texten von Sabrije Asani Krasniqi, Arzije Asani, Elona Beqiraj, Esra Canpalat, Ornella Rosaria Cosenza, Sofie Soujon und Barış Yüksel
Mit Fotografien von Emine Akbaba und Julius Matuschik
Im Jahr 2021 standen sogenannte Gastarbeiter:innen kurzzeitig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Grund war das 60. Jubiläum des Anwerbeabkommens zwischen der Türkei und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1961. Das war zwar wichtig, aber aus unserer Sicht nicht ausreichend. Das Thema der Gastarbeit und weitergefasst das der Arbeitsmigration sollte nicht nur für eine kurze Phase und im Kontext von Jahrestagen ins Bewusstsein rücken, sondern kontinuierlich aus verschiedenen Perspektiven bearbeiten werden, um dadurch ins kollektive Gedächtnis einzugehen. Mit der vorliegenden Anthologie geht es uns jedoch nicht um eine historische Darstellung der Daten, Fakten und eine Bewertung politischer Entscheidungen, sondern um die Perspektiven derer, die in unmittelbarem Kontakt mit dem Thema Arbeitsmigration stehen, um persönliche Erfahrungen, sprich um einen Blick nach Innen und eine Einladung zur Empathie. In »Und so blieb man eben für immer« finden sich literarische Prosa-Beiträge, Essays, Gedichte, Erlebnisberichte und Fotografien, die sich mit sogenannten Gastarbeiter:innen und ihren Kindern aus unterschiedlichen Blickrichtungen befassen.
PRESSE
Deutschlandfunk, 03.01.2024:
Jehona Kicaj und Esra Canpalat zu »Und so blieb man eben für immer«
von Nora Karches
Deutschlandfunk Kultur, 12.12.2023:
Anthologie: »Und so blieb man eben für immer«. Kinder der Gastarbeiter erzählen
von Bastian Brandau
TERMINE
07.04.2024 – Ornella Rosaria Cosenza, Barış Yüksel u. Jehona Kicaj: Lesung und Gespräch aus der Anthologie »Und so blieb man eben für immer«. 19 Uhr, Eintritt: 5 Euro, Ort: Kultur am Markt, Marktplatz 26, 97070 Würzburg.
MIT BEITRÄGEN VON:
Sabrije Asani Krasniqi, 1962 in Kosovo geboren, wurde aufgrund ihrer politischen Aktivitäten im damaligen Jugoslawien aus ihrem Landwirtschaftsstudium ausgeschlossen. Daher konnte sie ihren Bachelor nie abschließen. Heute lebt sie mit ihrem Ehepartner in der Schweiz und arbeitet als Produktionsmitarbeiterin in einer Firma, die Wasserhähne herstellt. Sie hat fünf Kinder großgezogen.
Arzije Asani, 1994 in der Schweiz geboren, absolvierte ein Studium in audiovisuellen Medien an der Zürcher Hochschule der Künste. Ihre Berufslaufbahn führte sie durch verschiedene Stationen im Journalismus, darunter das Schweizer Radio und Fernsehen, Baba News sowie das Frida Kulturmagazin. Für ihre Serie Çohu gewann sie verschiedene Preise.
Elona Beqiraj ist 1997 als Kind albanischer Eltern in Niedersachsen geboren und aufgewachsen. Sie hat Politikwissenschaft in Hannover studiert und lebt in Berlin. Für Gorki X leitete sie dort 2021 das Projekt Weil wir nicht vergessen, das an die Ausstellung Offener Prozess zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes angebunden war. Ihr Debüt und wir kamen jeden sommer erschien erstmalig Ende 2019. Teile daraus wurden 2022 im Rahmen der Manifesta 14 in Prishtina ausgestellt.
Esra Canpalat ist Autorin und Literaturwissenschaftlerin aus dem Ruhrgebiet. Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Themenschwerpunkte sind Inter- und Transkulturalität, Antirassismus, Gender, Feminismus, autobiografisches Erinnern und dokumentarisches Schreiben/Erzählen. Sie ist Förderpreisträgerin des Literaturpreises Ruhr 2021. Derzeit arbeitet sie an einem Roman über (post)migrantische Erinnerung und intergenerationale Traumata. Foto: Laila Schubert
Ornella Rosaria Cosenza (*1990) lebt in München und arbeitet als freie Journalistin für die Süddeutsche Zeitung und als Redakteurin bei Bayern. Das Magazin. Zuvor studierte sie Italienische und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität. Sie schreibt über Kunst, (Pop-)Kultur sowie Menschen, Orte und die Geschichten, die sich dahinter verbergen, und kuratiert Ausstellungen junger Künstler*innen. Quello che resta / Das, was bleibt ist ihre erste, persönliche Erzählung. Foto: Lara Freiburger
Barış Yüksel ist Autor und arbeitet als Soziologe zu Rassismus und postmigrantischer Erinnerungskultur. Publiziert hat er verschiedene Texte und Gedichte in Magazinen wie z.B. renk., Literarische Diverse oder Der Schnipsel. Neben dem Schreiben setzt er sich in Würzburg mit dem Verein KUlturS e.V. gegen Rassismus und für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Er hat u.a. das Format Würzburger Woche gegen Rassismus initiiert und ist Teil der unabhängigen Antidiskriminierungsstelle in Würzburg. Foto: Lisa-Marie Kaspar
Sofie Soujon, Jahrgang 1996, Heimat in Berlin und einem nordgriechischen Dorf. Psychologiestudium in Berlin und Göttingen, seit 2021 studiert sie am Literaturinstitut in Hildesheim. Sie arbeitet als Psychologin, daneben schreibt sie Prosa und Lyrik. Foto: Franziska Bothe
Julius Matuschik studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie. Mit seiner Arbeit widmet er sich der Verbindung von konstruktivem Journalismus mit Narrativen des Visual-Storytellings, dabei befasst er sich verstärkt mit sozial-dokumentarischen Themen. Er ist Mitgründer des Cameo Kollektivs, einem Zusammenschluss von Expert*innen, die mit kulturellen und politischen Bildungsprojekten das Bewusstsein für gesellschaftliche Vielfalt und eine offene, gleichberechtigte Gesellschaft schärfen wollen.
Emine Akbaba, 1987 in Hannover geboren, ist freie Fotografin und Dokumentarfilmerin. Sie studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und an der Danish School of Journalism. In ihrer fotojournalistischen Arbeit hat sie sich auf den Nahen und Mittleren Osten fokussiert. Ihr aktuelles Projekt, das von der VG Bild-Kunst gefördert wird, thematisiert Frauenmorde in der Türkei. Neben Ausstellungen und Publikationen wurden ihre Arbeiten und Videoreportagen mehrfach ausgezeichnet.
DIE HERAUSGEBER:INNEN:
Jehona Kicaj, 1991 in Suhareka, Kosovo geboren, ist Autorin und Lektorin. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in Hannover. Nach ihrem Abschluss war Kicaj zunächst als Dozentin für Literaturwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover tätig. Derzeit arbeitet sie als Lektorin für einen internationalen wissenschaftlichen Buchverlag und ist Mitherausgeberin der literarischen Zeitschrift ECHO&NARZISS. Kicaj schreibt aktuell an ihrem Debütroman mit dem Titel ë.
Carl Philipp Roth, geb. 1996 bei Hannover, studierte Germanistik, Religionswissenschaft sowie Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und arbeitet seit 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leibniz Universität Hannover. Er promoviert über die autobiographischen Texte von Elias Canetti, Thomas Bernhard und Maxim Biller, und ist Herausgeber der Literaturzeitschrift ECHO&NARZISS sowie Verleger des Re:sonar Verlags.
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